Die portugiesische Küche

„Die Küche eines Landes ist seine Landschaft im Topf““ , bemerkte einmal der katalanische Schriftsteller Josep Pla. Was für die spanischen Nachbarn gilt, gilt umso mehr für die portugiesische Küche. Jahrhundertelang passte sie sich der Armut des Landes und dem Mangel an Nahrungsmitteln an. Das schadete ihr jedoch keineswegs, sondern führte vielmehr zu einer außergewöhnlichen Kreativität.

Trotz weniger Gewürze und fast immer gleicher Zutaten kreierten die Portugiesen eine enorme Vielfalt an Gerichten und Geschmacksrichtungen. Außerdem gewährt die portugiesische Kochkunst einen guten Einblick in die wechselvolle Geschichte des Landes. Pfeffer, Muskat und Zimt erinnern an das Zeitalter der Entdeckungen in Übersee, den Seeweg nach Indien, die Erkundung Brasiliens und nicht zuletzt an den regen Handelskontakt mit dem Orient. Piripiri – der rote Pfeffer – steht für die Handelsverbindung mit Afrika , das Maisgebäck Broa de Milho verweist auf den afrikanischen Einfluss.

Die Kochkunst der Portugiesen hat nicht nur die unterschiedlichsten Anregungen aus anderen Kulturen erhalten, sie beeinflusste gleichzeitig auch die Entwicklung kulinarischer Traditionen und die Gastronomiekultur anderer Länder. Dazu gehören die ehemaligen Kolonien, aber auch all jene Länder, mit denen die Portugiesen Handelsbeziehungen unterhielten, etwa Mosambik und andere afrikanische Länder.

In diesem Sinne begeben sie sich bei einem Glas Vinho verde auf eine kulinarische Entdeckungsreise á la Portuguese.

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